zweifache WIN / WIN - Situation

(der Notar, der Käufer, der Berater, die Verkäufer, der Käufer)

 

 

"Mister" Sartorius lernten wir 1997 über eine Anzeige in der Rheinischen Post kennen. Er ging äußerst vorsichtig zu Wege und stellte sich am Telefon als Mister X vor. Es wurde ein erster Termin in Köln in einem Hotel vereinbart und man lernte sich in zwei, drei Treffen immer näher kennen. Es wurden zunächst die Rahmenbedingungen besprochen und viele Fragen zum Verkaufsprozedere gestellt und natürlich auch beantwortet. Es dauerte eine ganze Weile bis Herr Sartorius sich endlich outete und wir erste Zahlen und „Ross und Reiter“ erfahren durften. Jeder Mensch hat in dieser besonderen Situation sein eigenes Sicherheitsbedürfnis. Das Unternehmen verfügte über eine lange Tradition und eine ebenso gesunde Kundenbasis im Großraum Düsseldorf und in Köln. Da unser Hamburger Auftraggeber in NRW noch keinerlei Struktur aufgebaut hatte, wurde die UNIDIENST Sartorius GmbH nach der erfolgreichen Übernahme gleichzeitig unser erstes Engagement als Interims-Geschäftsführer, bis sich Anfang 1998 der richtige Niederlassungsleiter fand und unsere Nachfolge antrat. Mister X konnte sich relativ schnell in sein Ferienanwesen auf Teneriffa zurückziehen.

 

Der zweite „Deal“ war, wie bereits angedeutet, sehr schnell abgewickelt. Peter Schäfer tat sich mit der Bekanntgabe seiner Firmeninterna deutlich leichter. Vielleicht waren es auch seine Kunden, die ihn so ungewöhnlich entspannt und offen im Umgang mit vertraulichen Daten werden ließen. Er betreute fast alle namhaften Hamburger Werbeagenturen, die sich ja bekanntermaßen sehr frei und unverkrampft in Szene setzen. Dass ein Ex-Hamburger als Berater auf einen hanseatischen Verkäufer traf, hat sicher auch geholfen. Nach zwei Monaten war die Transaktion bereits in „trockenen Tüchern“; der Verkäufer blieb dem Unternehmen noch einige Jahre als Berater verbunden und der Beratervertrag wurde als Teil des Kaufpreises mit im Notarvertrag verankert. Wir haben heute noch Kontakt.


Dennoch liefen diese beiden Übernahmen erfreulich glatt und völlig ohne Komplikationen. Ein Trugschluss für uns als Berater, dass sich alle Transakionen im Laufe der Jahre ebenso schnell und reibungslos abwickeln lassen würden. Stattdessen wurde es spürbar komplizierter und langwieriger. Nachdem die Nobis-Gruppe einige Jahre später an einen europäischen Konzern mit Sitz in NRW in einem Management-Bay-Out Verfahren übergegangen war, änderten sich auch die handelnden Personen und der Konzern entwickelte sich immer mehr zur Matrix-Organisation, wo der Mut zum Risiko in den unzähligen Managementebenen verloren ging. Als Berater ist man auf der Käuferseite auf Entscheider angewiesen, die dann, wenn es darauf ankommt, ein Projekt auch durch die Tür bringen und Leidenschaft für die Sache entwickeln.